Münzsafari 2020
Die Geschichten hinter dem Kleingeld aus der Urlaubskasse
Der Mini-Krügerrand
In einem originalgetreuen Miniaturnachbau des Krüger-Nationalparks haben wir uns auf die Spurensuche begeben. Die Mittagssonne brennt unbarmherzig. Jetzt, in der Trockenzeit, wirkt die endlose Savanne lebensfeindlich. Wir erreichen den Fuß eines kleinen Hügels. Aus den Augenwinkeln nehmen wir eine Bewegung in einem Busch wahr. Dann sehen wir ihn. Zunächst nur zwei leicht in sich verdrehte Hörner zwischen den Blättern. Dann auch den Kopf und den Hals des Springbocks, dem Nationaltier Südafrikas. Der Springbock ziert neben dem Gold-Klassiker Krügerrand auch die südafrikanische 2‑Rand‑Münze. Wir brauchen keine Goldmünzen für wenige.
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Fjordi aus Norwegen
Da steht ein Pferd an 'nem Fjord. Ein echtes Pferd an 'nem Fjord Ähm … Nein, nicht ganz. Was da aussieht wie ein norwegisches Fjordpferd an einem steilen, kargen Hang, ist eine filigran ausgesägte 1‑Kronen-Münze, in unserer frisch ausgesäten Bienenwiese. Fjordi, das norwegische Fjordpferd, erinnert äußerlich immer noch stark an ein eurasisches Wildpferd. Es hat ein gutmütiges Wesen, ist genügsam und vielseitig einsetzbar. So lässt es sich zum Beispiel auch hervorragend als Kettenanhänger tragen.
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Filigrane Dickhäuter
Erst der klagende Gesang, dann das Trommeln. Ich bin mir nicht mehr sicher, ob ich den Rhythmus noch höre oder ob er sich schon in meinen Kopf festgefressen hat. Keine Stunde bis zum Sonnenuntergang. Ein letzter Schluck aus der Wasserflasche. Werden wir heute noch erfahren, was an den Gerüchten dran ist? Je weiter wir vorstoßen, umso mehr lichtet sich der Wald. Wir sind müde von der langen Reise. Wir kommen zu einem Fluss. Misstrauisch begutachte ich die marode Brücke. Die ersten Ureinwohner erscheinen an den Ufern. Unsere Ankunft scheint sich wie ein Lauffeuer herumgesprochen zu haben. Die Lenne führt Niedrigwasser und Hohenlimburger sind freundliche Leute. Ich stelle den schweren Wagen ab und schalte das Autoradio aus. Die Adresse stimmt. Mit einem Satz bin ich im Garten, dann sehe ich sie silberglänzend im Schein der letzten Sonnenstrahlen, gleich hinter den Johannisbeersträuchern. Die großen Ohren, der Rüssel und zwei riesige Stoßzähne. Allein für diesen Anblick haben sich alle Strapazen gelohnt.
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König der Tiere
Der Löwe, der König der Tiere, ein mächtiger Jäger. Wie ein Donnergrollen kommt sein weit hörbares Brüllen daher und verängstigt die Menschen. Der hungrige Löwe verlässt sein Versteck. Im Dickicht lauert er auf seine Beute. Lautlos schleicht er sich an sein Opfer heran, um es dann plötzlich anzufallen. Seine großen Zähne sind seine gefährlichste Waffe. Schreie. Die Hirten versuchen den Löwen mit ihren Rufen zu vertreiben, doch ist eine Abwehr möglich? „Jo!“ Der gefährliche Löwe ist mit scharfer Klinge von Hand ausgesägt. Am oberen Münzrand befindet sich eine Öse, durch die die Hirten ein Halsband fädeln können. Das alte Motiv königlicher Herrschaft zierte schon im 8. Jahrhundert vor Christus ein Siegel.
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Münzsafari 2020: Fotos & Texte von Uli Schiffgen